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Glockenspiel: Wissenswertes
Das kleine Luther-Lexikon zum Nachlesen
Herkunft:
Martin Luther wurde am 10. November 1483 in Eisleben geboren und starb dort
am 18. Februar 1546. Während sich seine Familie wechselnd Lüder, Luder oder auch
Lauther nannte, präzisierte der künftige Reformator seinen Nachnamen um 1517 zu Luther.
Er leitete den Namen vom griechischen „Eleutherios“=der Freie ab. Außerdem grenzte sich
Luther von Luder (=liederlich) ab, zudem war „th“ gerade in Mode.
Gewitter:
Der Jurastudent Martin Luther wurde am 2. Juli 1505 auf dem Rückweg von sei-
nen Eltern nach Erfurt von einem schweren Gewitter überrascht. Er rief die Heilige Anna,
Mutter der Maria, an: „Hilf du, heilige Anna, ich will ein Mönch werden!“ So kam es.
Turmerlebnis:
Luthers Entdeckung des Prinzips der Gerechtigkeit Gottes soll aus einer
Form unerwarteter Erleuchtung resultieren. Diese „Erleuchtung“ sei dem streitsamen Theo-
logen in seinem Arbeitszimmer im Südturm des Wittenberger Augustinerklosters widerfah-
ren. Allerdings gehen nicht wenige Lutherforscher davon aus, dass diese Entdeckung eher
ein Prozess über einen längeren Zeitraum gewesen sein muss.
Falsches Zitat:
„Hier stehe ich und kann nicht anders.“ Das soll Luther auf dem Reichstag in
Worms 1521 zu seiner Verteidigung gesagt haben, als er sich vor dem Kaiser weigerte, sei-
ne Lehre zu widerrufen. Der Spruch
fand sich erstmals auf einem Holz-
schnitt aus dem Jahr 1557. Das histo-
risch verbürgte Zitat lautet: „[Da]
mein Gewissen in den Worten Gottes
gefangen ist, ich kann und will nichts
widerrufen, weil es gefährlich und
unmöglich ist, etwas gegen das Ge-
wissen zu tun. Gott helfe mir. Amen.“
Sprachprägung:
Luthers Bibelüber-
setzung gilt als einer der wichtigsten
sprachlichen Impulse, der dem Früh-
neuhochdeutschen zum Durchbruch
verhalf. Seine Sprachform war das
Ostmitteldeutsche, in dem bereits
nord- und süddeutsche Dialekte ver-
schmolzen waren. Das ermöglichte
eine große Verbreitung Luthers
Schriften. Zahlreiche Wortschöpfun-
gen und Redewendungen stammen
aus seiner Feder, beispielsweise
„Lockvogel“, „Perlen vor die Säue“,
„ein Herz und eine Seele“, „Wolf im
Schafpelz“, „Buch mit sieben Siegeln“
und viele weitere.
Lucas Cranach der Ältere portraitierte Martin Luther 1529.
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