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Glockenspiel: Ökumene
Der 24. Ökumenische Gottesdienst in der
Ev. Kirche Rüdesheim beschäftigte sich mit
dem Thema „Du siehst mich“ und führte
zurück auf die Losung des diesjährigen Kir-
chentages in Berlin und Wittenberg.
Margot Holbach begrüßte die Gottesdienst-
besucher und gab einen Ausblick:
„Angesehen sein, wahrgenommen werden:
In Zeiten von Facebook, YouTube, Insta-
gram, WhatsApp und allgegenwärtiger
Selbstdarstellung wird diese Losung viel-
leicht als direkte Anrede an den Nächsten
verstanden. ,Du siehst mich‘ heißt dann:
,Ich bin hip‘, ,Ich bin beliebt‘. Eine Losung
also, die dem Zeitgeist huldigt?
Wir schicken permanent Bilder von uns
selbst in die Welt, schnell hier ein Selfie,
damit der Empfänger sieht, dass ich an ihn
denke und wo ich gerade bin!
Die Freude darüber, dass mich jemand sieht
und sich für mich interessiert, die kennen
alle. Das verbindet uns Menschen unterei-
nander, egal ob und an was oder wen sie
glauben. Menschen wollen sehen, wahrneh-
men und fragen: Wer bist Du, was ist Dir
wichtig, was macht Dich aus?
Doch wirklich gemeint sein – das geht viel
tiefer! Du siehst mich – Du, Mensch, siehst
mich, Mensch!
Und das Wichtigste: Gott sieht mich, er
sieht mich als der Mensch der ich bin. Chris-
ten wissen sich von Gott selbst angesehen
und angenommen. Ein Blick ohne Vorbedin-
gung! Hinsehen, wo Menschen nicht das
Nötigste zum Leben haben, am Rande ste-
hen oder abgehängt sind. Sie nicht verloren
geben, nicht ignorieren.
Wir Christen dürfen Menschen nicht aus
dem Blick verlieren, wir müssen genau hin-
sehen: Gott sieht mich – er wendet mir sein
Angesicht zu.“
Prädikantin Susanne Bach führte in ihrer
Ansprache aus, was in der Bibel darüber zu
lesen und was gerade in der heutigen Zeit
für Christen wichtig ist. Die Kollekte war für
das „Eugenie Michels Hospiz“ der Stiftung
kreuznacher diakonie bestimmt. Diakon
Bernd Eichenauer informierte ausführlich
über diese wichtige Arbeit. Trotz der leider
geringen Zahl der Gottesdienstbesucher
konnte eine Kollekte von
230,20 Euro eingesammelt werden. Dafür
herzlichen Dank! (mh)
Menschen nicht aus dem Blick verlieren
Sich selbst darstellen, immer und überall: Doch da
gibt es noch viel mehr zu sehen, lautete die Botschaft
im 24. Ökumenischen Gottesdienst.
