Gemeindebrief

Gemeindebrief der Ev. Kirchengemeinden Nachbarschaft Bad Kreuznach - Land 2 Liebe Leserinnen und Leser unseres Ge- meindebriefes! Anfang Oktober feiern wir Christinnen und Christen beider Konfessionen wieder das Ern- tedankfest. Dieses Fest wird weltweit, auch in anderen Religionen und Kulturen, und zum Teil auf sehr unterschiedliche Weise gefeiert. In der uns vertrauten Form feiern wir am ersten Sonntag im Oktober einen Gottes- dienst, in dem wir Gott für die Früchte des Fel- des und für unser Brot danken, für das Wetter, das eine gute Ernte ermöglicht und unsere Er- nährung gesichert hat. Die Kirche ist dann oft prächtig geschmückt mit Obst und Gemüse, mit Getreide, Blumen und gebackenem Brot, mit Weintrauben und vielleicht auch mit Honig und anderen Erzeugnissen aus der Natur. Es ist ein Fest, an dem die Menschen aller Generationen Freude haben. Auch die Lese- feste, die in vom Weinbau geprägten Gemein- den gefeiert werden, dienen nicht der Folklore, sondern sind Ausdruck von Glauben und ehr- lich empfundener Dankbarkeit. Doch ange- sichts nicht zu übersehender, weltweiter Ver- änderungen des Klimas sind immer mehr Menschen voller Sorge und Zukunftsangst. Es wird wärmer und trockener; Wetterextre- me nehmen zu, Erntezeiten für Getreide und bei der Weinlese verschieben sich. Weltweit immer häufiger auftretende Missernten, bis hin zum Totalausfall, lassen in wärmeren Län- dern, gerade für Menschen, die in der Land- wirtschaft arbeiten, das Gefühl für Dankbarkeit kaum noch zu. Der spanische Olivenbauer, dessen Hain verdorrt, kämpft um seine Existenz. Und wir? Wir stellen fest, dass Olivenöl knapp und teuer wird, können jedoch auf mehrere kostengüns- tige Alternativen zurückgreifen. Preiserhöhun- gen belasten zwar den Geldbeutel; gleichwohl herrscht in unseren Breiten nach wie vor ein Überangebot an Nahrung. Die ständige Ver- fügbarkeit von Lebensmitteln ist sichergestellt. Wir sind weit entfernt von Hungersnot, von mehrjähriger Dürre und ausgetrockneten Bä- chen, Seen und Flüssen. Die Menschheit wird sich den sich verän- dernden Herausforderungen stellen, Nah- rungsmittel gerechter verteilen und finanzielle Unterstützung leisten müssen. Grund zu Dankbarkeit haben wir in diesem Land, in un- serer Region und in unseren Gemeinden in je- dem Fall! Und auch in diesem Jahr werden wir daher, zum Lobe Gottes und hoffentlich mit Überzeugung und Zuversicht, das folgende, beliebte Lied 508, aus dem Evangelischen Gesangbuch, mitsingen, dessen Text von Matthias Claudius stammt: 1. Wir pflügen, und wir streuen den Samen auf das Land, doch Wachstum und Gedeihen steht in des Himmels Hand: Der tut mit leisem Wehen sich mild und heimlich auf und träuft, wenn heim wir gehen, Wuchs und Gedeihen drauf. (Refrain) Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn, drum dankt ihm, dankt, drum dankt ihm, dankt und hofft auf ihn! 2. Er sendet Tau und Regen und Sonn- und Mondenschein, er wickelt seinen Segen gar zart und künstlich ein und bringt ihn dann behende in unser Feld und Brot: es geht durch unsre Hände, kommt aber her von Gott. (Refrain) Ich wünsche Ihnen und Euch viel Freude, Anregungen und hilfreiche Informationen beim Lesen dieser Ausgabe! Text und Foto: Georg Arns Angedacht Erntedank

RkJQdWJsaXNoZXIy MzUyNzc=