Gemeindebrief

Gemeindebrief der Ev. Kirchengemeinden Nachbarschaft Land Bad Kreuznach 2 Seit Monaten schon Weihnachtsmänner und Spekulatius! Duft von Lebkuchen in der Luft! Plätzchen gebacken und probiert! Stol- len, verpackt in der Speisekammer! Wünsche in Kinderaugen! Erwartungen in den Herzen! – Oh, wie ich diese Zeit liebe! Es ist eine beson- dere Zeit im Jahr. Mit Stille, Gemütlichkeit, Be- sinnlichkeit und einigen Momenten, die wir uns sonst im Jahr nicht gönnen, trotz all der Hektik, die auch mit Weih- nachten verbunden ist. Und vor allem mit der zu klärenden Frage: Wann essen wir was und wen laden wir wann ein? Und dann heißt es : „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündi- ge euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Hei- land geboren, wel- cher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“ – das ist die Botschaft des Engels an die Hirten in der ersten Weihnacht. Jahr für Jahr hören wir diese vertrauten Worte zur Weihnacht in unseren Gottesdiensten. Sie sind vertraut. Sie wecken Erin- nerungen an früher. Sie ge- hören unbedingt dazu. Sie ru- fen eine tiefe Sehnsucht in uns hervor. Für mich persönlich entzündet sich die Sehnsucht an dem Wort „Heiland“. Dieses alte Wort wird vom althochdeutschen heilant her- geleitet und darin steckt das Verb »heilen«. Es gibt so vieles, was der Heilung bedarf: Wunden ganz tief in uns, deren Narben auch im Licht des Festes nicht ganz ver- schwinden. Erinnerungen an Erlittenes, die uns auch in der festlichen Stimmung in diesen Tagen begleiten. Sie gehören zu uns und sind ein Teil von uns. Und genau dafür spricht der Engel die Botschaft der Weihnacht: „Fürchte dich nicht, dein Heiland kommt zu dir!“ Dein Heiland, der dich mit seinen Augen der Barm- herzigkeit ansieht , der dir mit seiner großen Liebe begegnet, dem du dich anvertrauen darfst und dem du dein Herz ausschütten kannst: Jesus aus Nazareth. Später erzählt das Neue Testament immer wieder, wie Jesus das Heil zu Menschen ge- bracht hat. Ganz konkret. Spürbar. Er- fahrbar. Dabei habe ich eine Sze- ne immer ganz besonders vor Augen. Da trifft Jesus auf ei- nen Blinden. Seine Not ist für alle offensichtlich, aber Jesus stellt ihm dennoch eine ganz konkrete Fra- ge: Was soll ich für dich tun? Er lindert nicht ein- fach sein Leiden und geht nicht davon aus, zu wissen, was zu tun ist. Sondern er spricht diesen Menschen an. Er fragt nach ihm. Er wendet sich seinem Gegenüber zu und fragt nach ihm. In dieser Zuwendung ist für mich Jesus als Heiland deutlich zu er- kennen. Er sieht den Blinden mit seinen barm- herzigen Augen, begeg- net ihm in Liebe und schenkt ihm die Möglichkeit, sein Herz auszuschütten. „Was soll ich für dich tun?“ – fragt unser Heiland. Diese Frage gilt uns! Zu jeder Weihnacht stellt er sie uns neu; aus der Krippe heraus. Ich wünsche Ihnen und euch, dass diese Frage in euch nachklingt. Dass Sie spüren, wie bedingungs- los uns Gott mit seiner Liebe begegnet. Dass ihr euch ihm anvertrauen könnt und das Licht der Weihnacht euch im Innersten erreicht. Dass heil werden kann, was der Heilung be- darf. Dass Friede wird, wo er vermisst wird. Euch allen von Herzen eine gesegnete Weihnacht! Text und Foto: Peter Fuhse Angedacht Endlich Weihnachten

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